Faszien!
Ein unglaubliches wichtiges Thema, mit dem man sich in der Medizin noch gar nicht so lange wirklich gut beschäftigt.
Ich würde sagen, dass erst seit den letzten 15-20 Jahren die Relevanz dieser Faszien so richtig zum tragen gekommen ist.
Nun aber nochmals von Vorne: Was sind Faszien denn nochmal genau?
Ganz einfach erklärt sind Faszien die Häute in unserem Körper, die alle Strukturen umgeben.
Sprich alles was in uns steckt ist mit einer Haut überzogen. Außerdem fungieren diese Bindegewebsstrukturen auch noch als eine Art Spannungsnetzwerk in unserem Körper und verbinden ganz viele Strukturen miteinander. Im Prinzip ist es ein einziges Fasziennetzwerk, das unseren Körper vernetzt.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass es möglich ist, dass Schmerzen in der rechten Schulter durch ein Faszien-Problem in der linken unteren Lendenwirbelregion ausgelöst werden können.
Gerne möchte ich dir dazu noch die Faszie am Muskel erklären.
Unsere Muskeln bestehen aus vielen einzelnen Teilen.
Einfach erklärt besteht ein Muskelbauch aus mehreren Muskelbündeln. Die wiederum bestehen aus einzelnen Muskelfasern, die in die Muskelfibrillen eingeteilt sind.
Angefangen von der kleinsten Einheit des Muskels, ist alles immer in Häute, also sogenannte Faszien eingepackt.
Das bedeutet, dass all diese Häute sich aneinander reiben, bzw. gegeneinander verschiebbar sein müssen.
Aber eben das funktioniert meistens nicht überall.
Resultat: Die Faszien verkleben miteinander und lassen sich nicht mehr optimal gegeneinander verschieben.
Ist eine Faszien nicht elastisch genug, kann es auch sein, dass sie wie eine zu enge Hülle für die eingepackte Struktur bildet und das Organ, also in unserem Beispiel der Muskel, kann nicht mehr richtig in seiner eingeengten Hülle arbeiten.
Faszien bestehen zu einem sehr grossen Anteil aus Wasser.
Daher ist es wichtig täglich ausreichend unseren Körper mit gesunder Flüssigkeit zu versorgen, um die Faszien geschmeidig halten können.
Ausserdem versorgen Faszien unser Gewebe mit Nährstoffen und transportieren die Abbauprodukte dann auch wieder aus dem Gewebe- das alles aber nur mit ausreichend Flüssigkeit.
Diese Nährstoffe von denen ich eben gesprochen habe, müssen aber auch im Körper vorhanden sein, wie du dir denken kannst. Sprich, eine gute ausgewogene Ernährung mit allen Makro- und Micronährstoffen ist dafür Voraussetzung.
Was können wir sonst noch tun?
Um unsere Faszien gesund zu halten brauchen wir Bewegung:
Alle Gelenke sollten regelmäßig so weit in alle Richtungen bewegt werden, wie es möglich ist.
Dafür eignen sich
– Strech-/Dehnungsübungen oder Bewegungsabläufe wie im Hatha Yoga an.
– Übungen mit der Faszienrolle oder dem Stikball: durch das Rollen mit Druck über den Muskel, wird das Wasser aus den Faszien ausgepresst → so kann sich die Faszien anschliessend wieder neu mit Wasser füllen
ACHTUNG: Faszien brauchen eine ganze Weile, bis sie sich wieder mit Wasser gefüllt haben. Daher macht es keinen Sinn täglich dieselben Muskeln mit der Faszienrolle zu bearbeiten.
Der Stikball finde ich persönlich auch noch eine tolle Sache. Er hat auf der Oberfläche kleine abgeflachte Noppen, die ebenfalls einen Reiz setzen. Dazu kommt noch, dass man mit dem Ball wunderbar auch nach vorne und hinten und zur Seite in einem rollen kann und nicht wie bei der Rolle, bei der man dann immer neu ansetzen muss. Aber das ist vielleicht auch Geschmacksache.