Wenn ich dieses Wort Beinachsentraining manchmal meinen Kunden an den Kopf werfe, merke ich erst, dass viele nicht wirklich wissen, was ich damit genau meine.

Deshalb möchte ich das erst einmal erklären:

    • Das Wort besteht aus 3 Wörten: Beine, Achse und Training.

    • Lassen wir mal das Wort Training weg und schauen uns das Wort Beinachse, also die beiden anderen beiden Wörter an. Klar, wir sprechen von unseren Beinen, welche mal grob gesagt aus unseren 3 Gelenkbereichen Fuss, Knie und Hüfte bestehen.

    • Gelenkbereiche sage ich deshalb, weil der Fuss und auch das Knie aus mehr als einem Gelenk bestehen. Vor allem der Fuss ist ein komplexes Wirrwarr an Gelenken und Einzelteilen.

    • Die Achse unseres Beines ist das Verhältnis, wie die Gelenkbereiche zueinander stehen, bzw in diesem Fall übereinander stehen.

    • Genau genommen spielt auch noch das Becken und unser Kreuzbein/Darmbeingelenk eine Rolle.

Wenn also unsere Gelenke nicht in einem guten Winkel und einem guten Verhältnis übereinander stehen, kann dies zu Problemen führen.

Unsere Beinachse hat also einen wesentlichen Einfluss auf unseren Stand und unsere Kniegesundheit

Natürlich auch auf unsere Fuss/Hüft- und Rückengesundheit, aber wir bleiben mal beim Knie. Ich habe vor einigen Monaten eine Folge zum Thema x- und o-Beine gemacht. Es war die Folge 94 vom 30.11., falls du mal kurz reinhören möchtest 😉.

X- und O-Beine sind ein Beispiel für eine schlechte Beinachse, die mit massiven Problemen einhergehen kann. Jetzt aber zurück zum Beinachsentraining. Wichtig ist herauszufinden, welche Position eine richtige Beinachse ist.

Ich mache dir ein Beispiel:

Wenn du also Squats/Kniebeugen machst, dann solltest du darauf achten, dass deine Knie nicht nach innen wegknicken. Trainierst du regelmässig in dieser eingeknickten Position, förderst du eine einseitige Belastung und das nicht nur im Knie, sondern auch im Fuss und Hüftgelenk.

Früher oder später wird dir das nicht guttun und deine Gelenke werden rebellieren und du bekommst Schmerzen. Du trainierst also ständig in eine falsche Position. Versuche daher immer mal wieder vor einem Spiegel zu trainieren, wenn du unsicher bist.

Beinachsentraining ist nicht anderes, als das bewusste achten auf die optimale Gelenkstellung. Ziel ist es, dass jedes Gelenk in seiner besten Position belastet wird und die Belastung bzw der Druck optimal im Gelenk während der gesamten Bewegungsübung verteilt bleibt.

Beim Beinachsentraining wird eben genau darauf der Fokus gelegt. Die Übungen an sich können sowohl Beinmuskelkraftübungen als auch Gleichgewichtsübungen sind. Das ist meist der Grund, warum viele Trainer oder Therapeuten darauf immer wieder dich aufmerksam machen und dir viele Probleme erspart bleiben.

Beinachsentraining ist vor allem nach einer Knieverletzung wichtig. 

Denn gerade nach mehreren Wochen Schonzeit, ist es wichtig, dass du den Fokus auf deine Beinachse legst, wenn du wieder aktiv trainierst und sei es nur im angelegten Stand.

Beim angelehnten Stand, also an einer Wand oder in einer erhöhten Sitzposition, kannst du zum Beispiel versuchen, in einer guten Beinposition deine Füsse im Wechsel in den Boden zu drücken und mal dann ein Bein versuchen anzuheben. Mit einer guten Beinposition meine ich, dass dein oberes Sprunggelenk sich unter deinem leicht gebeugten Kniegelenk befindet und dein Becken aufgerichtet sein sollte, allerdings nicht im Hohlkreuz. Schmerzen, die bisher keinen nachweislichen Schaden zu Grunde liegen, können aufgrund von falscher Belastung sein und das ist eben ein Anzeichen, dass die Beinachse nicht stimmt.

Daher: Achte immer auf deine Beinachse, unnötige Schmerzen und Schäden an deinen Beingelenken zu vermeiden.